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Szene - 3 - Hoffnung - Ankunft in Gotenhafen - Drehbuch Eiswege 1945

Vermietungen und Verpachtungen Gertraud Schichl
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Szene 3:
Hoffnung - Ankunft in Gotenhafen
Der Flüchtlingstreck setzt seinen Weg fort und erreicht nach zwei Tagen Gotenhafen. Die Erschöpfung ist jedem anzusehen, doch in ihren Augen brennt noch immer ein Funken Hoffnung. Ihr Ziel ist klar: Ein Schiff, das sie über die Ostsee nach Kiel oder Warnemünde bringen soll, die „Wilhelm Gustloff“ von der sie gehört hatten.
Die Vorstellung, dem Krieg und der Verfolgung zu entkommen, gibt ihnen neue Kraft, auch wenn der Weg bis dorthin von Unsicherheit und Gefahr geprägt ist. Doch die Flamme der Hoffnung ist stark, und der Gedanke an die Freiheit in den Westen treibt sie weiter.
Die Wilhelm Gustloff ist bereits überfüllt, Menschen drängen sich an Deck und in den Innenräumen. Auch die anderen Schiffe haben den Hafen längst verlassen. Mit jedem Moment schwindet die Hoffnung, und die Verzweiflung kehrt zurück, wie eine dunkle Wolke, die den letzten Funken Zuversicht erstickt.

Am 30. Januar 1945, früh am Morgen, herrschte in Gotenhafen Stille.
Gegen Mittag legt die "Wilhelm Gustloff" von Gotenhafen in der Danziger Bucht Richtung Kiel ab.
Karl und Friedrich gehen den Hafen entlang und sehen zu wie die völlig überfüllte "Gustloff" den Hafen verlässt und entdeckten plötzlich einen alten Bekannten: Wolfgang Heibges, ihren Schulfreund und Kapitän der U 999.
deutscher Marineoffizier (Fregattenkapitän) und Kommandant des U-Bootes U 999.
Wolfgang!“ riefen sie fast gleichzeitig.
Heibges drehte sich um, das Gesicht von der Last des Krieges gezeichnet. „Karl, Friedrich… ich hätte euch hier nicht erwartet.“
„Was machst du hier?“, fragte Friedrich.
„Ich koordiniere eine Rettungsaktion. Drei Mütter mit sieben Kindern und 40 Hitlerjungen aus Hela, auf dem Weg nach Warnemünde. Es ist unsere letzte Chance, sie in Sicherheit zu bringen, bevor die Front näher rückt.“
Karl fragt„Kannst du dazu noch fünf Frauen, drei Kinder, zwei alte Männer + einen Hund und ein paar Katzen mitnehmen?“
„Heibges’ Antwort kommt mit einem Hauch von Gefahr: ‚Ich darf das nicht. Es ist zu riskant. „Aber ich kann euch vor der Küste, etwa drei Seemeilen draußen auf dem offenen Meer, aufnehmen. Ihr müsst morgen Nacht mit einem Boot hinausfahren und mir mit einem Licht / einer schwenkenden Laterne ein Zeichen geben. Das Boot... das kann ich euch besorgen.“

Szene:
Ext. Offenes Meer – Nacht
Es ist 4 Uhr morgens. Die Dunkelheit ist undurchdringlich, nur das Heulen des Windes und das Grollen der Wellen sind zu hören. Ein kleines Boot liegt in den schäumenden Wellen, bereit zur Abfahrt.
Im Boot: Karl und Friedrich stehen mit angespannten Gesichtern, die Hände fest am Ruder. Die Flüchtlinge, völlig in Dunkelheit gehüllt, blicken auf das weite, unbarmherzige Meer. Ihre Atemzüge sind sichtbar in der kalten Nachtluft.
Karl
(Flüsternd)
„Es ist Zeit. Wir müssen jetzt los.“
Friedrich nickt, und ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stoßen sie das Boot von der Küste ab. Die letzten Lichter des Ufers verschwinden langsam in der Dunkelheit. Es gibt kein Zurück mehr.
Alle Rechte an diesem Werk liegen beim Autor, Carlheinz Schichl. Durch den Zugriff auf diese Inhalte erkennen Sie das Copyright bzw. Urheberrecht an.
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