Teil 3 / Szene 3
Szene: Genehmigung und Fahrkarten für den Zug nach Tegernsee
Ort: Ein behelfsmäßiger Schalterraum im Bahnhof. Der Raum ist voll mit Flüchtlingen und Militär, die versuchen, Genehmigungen und Fahrkarten zu erhalten. An einem Holzschalter sitzt ein mürrischer Bahn Beamter in Uniform, dahinter ein Regal voller Formulare und Stempel. Das Summen von Gesprächen und das Weinen eines Kindes erfüllen die stickige Luft.
Beschreibung:
Magda und Hans stehen in einer Schlange, die sich langsam nach vorne bewegt. Magda hält einen zerknitterten Brief fest in der Hand – die Bestätigung ihrer Unterkunft am Tegernsee. Hans klammert sich an ihren Mantel, sein Gesicht blass vor Kälte und Erschöpfung.
Magda und Hans stehen in einer Schlange, die sich langsam nach vorne bewegt. Magda hält einen zerknitterten Brief fest in der Hand – die Bestätigung ihrer Unterkunft am Tegernsee. Hans klammert sich an ihren Mantel, sein Gesicht blass vor Kälte und Erschöpfung.
Dialog:
Hans:
(flüsternd)
„Mama, dauert es noch lange?“
(flüsternd)
„Mama, dauert es noch lange?“
Magda:
(geduldig, während sie ihn über die Haare streicht)
„Nicht mehr lange, Hans. Halte durch. Bald sind wir in Sicherheit.“
(geduldig, während sie ihn über die Haare streicht)
„Nicht mehr lange, Hans. Halte durch. Bald sind wir in Sicherheit.“
Die Schlange rückt vor, und Magda tritt an den Schalter. Der Beamte hebt den Kopf, seine Stimme ist rau und gelangweilt.
Beamter:
„Name?“
„Name?“
Magda:
(fest)
„Magda Schröder, mit meinem Sohn Hans Schröder.“
(fest)
„Magda Schröder, mit meinem Sohn Hans Schröder.“
Beamter: Wo ist ihr Ehemann ?
Magda: " Werner ? er gilt als vermisst - Stalingrad - vielleicht ist er in einem russischen Kriegsgefangen Lager..."
Beamter:
„Dokumente?“
„Dokumente?“
Magda reicht ihm die Papiere – ihren Ausweis, die Geburtsurkunde von Hans und einen Brief mit der Bestätigung einer Unterkunft in Tegernsee dem Stangassinger Hof - die Ihr Karl handschriftlich ausgestellt hat. Der Beamte überfliegt die Dokumente, dann runzelt er die Stirn.
Beamter:
„Warum Tegernsee? Dort ist alles voll ist eine „Lazarettstadt“.“
„Warum Tegernsee? Dort ist alles voll ist eine „Lazarettstadt“.“
Magda:
(schnell)
„Wir haben eine Unterkunft. Es ist ein Bauernhof, der uns aufnehmen wird.“
(schnell)
„Wir haben eine Unterkunft. Es ist ein Bauernhof, der uns aufnehmen wird.“
Der Beamte betrachtet den Brief genauer, dann brummt er etwas Unverständliches, bevor er ein Formular ausfüllt.
Beamter:
„Habt ihr die Reisegenehmigung vom Kreisamt?“
„Habt ihr die Reisegenehmigung vom Kreisamt?“
Magda:
(sichtlich angespannt)
„Nein, man hat uns gesagt, dass wir sie hier bekommen.“
(sichtlich angespannt)
„Nein, man hat uns gesagt, dass wir sie hier bekommen.“
Der Beamte seufzt, greift nach einem weiteren Stapel Papiere und beginnt, ein Formular auszufüllen.
Beamter:
„Das kostet extra Zeit. Ihr könnt nicht einfach überall hinfahren, wie ihr wollt. Es ist Krieg.“
„Das kostet extra Zeit. Ihr könnt nicht einfach überall hinfahren, wie ihr wollt. Es ist Krieg.“
Magda:
(flehend)
„Bitte, wir haben keine andere Wahl. Mein Sohn ist krank, wir müssen dort hin.“
(flehend)
„Bitte, wir haben keine andere Wahl. Mein Sohn ist krank, wir müssen dort hin.“
Der Beamte hält inne und mustert Hans, der hustet und müde gegen den Schalter lehnt. Nach einem Moment nickt er knapp.
Beamter:
„Gut. Aber keine Umwege. Nur direkt nach Tegernsee. Verstanden?“
„Gut. Aber keine Umwege. Nur direkt nach Tegernsee. Verstanden?“
Magda:
(eifrig)
„Ja, danke. Vielen Dank.“
(eifrig)
„Ja, danke. Vielen Dank.“
Der Beamte stempelt das Formular, schiebt es ihr zu und reicht zwei Fahrkarten über den Tresen.
Beamter:
„Das ist alles. Gleis 4. Der Zug fährt in einer Stunde.“
„Das ist alles. Gleis 4. Der Zug fährt in einer Stunde.“
Magda:
(dankbar)
„Danke. Möge Gott Sie segnen.“
(dankbar)
„Danke. Möge Gott Sie segnen.“
Beschreibung:
Magda nimmt die Fahrkarten und das Formular mit zitternden Händen, zieht Hans an sich und verlässt den Raum. Draußen weht eine kalte Brise, doch ein Hauch von Erleichterung liegt in der Luft.
Magda nimmt die Fahrkarten und das Formular mit zitternden Händen, zieht Hans an sich und verlässt den Raum. Draußen weht eine kalte Brise, doch ein Hauch von Erleichterung liegt in der Luft.
Hans:
(erschöpft, aber mit einem kleinen Lächeln)
„Fahren wir jetzt wirklich, Mama?“
(erschöpft, aber mit einem kleinen Lächeln)
„Fahren wir jetzt wirklich, Mama?“
Magda:
(nickt, mit einem Lächeln, das mehr Mut als Freude zeigt)
„Ja, mein Schatz. Bald sind wir am Tegernsee. Bald sind wir sicher.“
(nickt, mit einem Lächeln, das mehr Mut als Freude zeigt)
„Ja, mein Schatz. Bald sind wir am Tegernsee. Bald sind wir sicher.“
Sie ziehen die Jacken fester um sich und gehen in Richtung Gleis, während der Bahnhof vor Leben summt und die Hoffnung auf ein besseres Morgen sie vorantreibt.
Alle Rechte an diesem Werk liegen beim Autor, Carlheinz Schichl. Durch den Zugriff auf diese Inhalte erkennen Sie das Copyright bzw. Urheberrecht an.